Wenn man eine Firma im Ausland gründen möchte, ist neben Hongkong oder Estland oft auch Malta auf der Liste der in Frage kommenden Länder. Der geschichtsträchtige Inselstaat hat neben beeindruckenden Altstädten und wunderschöner Naturkulisse vor allem eines zu bieten: eine sehr unternehmerfreundliche Gesetzgebung, ein Erbe der ehemaligen britischen Kolonialherren. Ist eine Firmengründung in Malta also eine Option?
Gerade für EU-Bürger ist das natürlich praktisch, weil somit nur geringe Schwellen existieren. Neben Maltesisch ist auch Englisch Amtssprache, so sind auch die sprachlichen Hürden sehr gering. Man kann alle notwendigen Amtsgänge etc. auf Englisch erledigen. Das ist umso wichtiger als die maltesische Sprache weitgehend ein arabischer Dialekt ist und somit für deutschsprachige nur bedingt zugänglich. Es gibt allerdings auch hier eine Reihe von Dingen zu beachten.
Eine Frage des Preises bei der Firmengründung in Malta
Auf Firmengründungen in Malta spezialisierte Kanzleien geben (wie zum Beispiel hier) in der Regel an, dass sich eine Gründung auf Malta wohl erst ab einem Firmengewinn von 250.000€ im Jahr wirklich lohnen würde. Natürlich gehen diese von anderen Voraussetzungen aus als es für den typischen digitalen Nomaden üblich ist, aber dennoch zeigt sich hier, dass eine Firmengründung in Malta nicht unbedingt die günstigste Option ist, sofern man auf der Insel nicht auch wohnen möchte.
Wohnsitzfrage und Steuern in Malta
Wenn du weiterhin einen Wohnsitz innerhalb der EU hast, lohnt sich die Gründung in Malta vermutlich also nur bedingt. Zwar bietet Malta sehr interessante Steuermodelle, aber du müsstest trotzdem auch Steuern in deinem Wohnsitzland zahlen. Als wohnsitzloser digitaler Nomade ist dies natürlich etwas anderes. Alle anderen müssten, aber früher oder später ihren Wohnsitz nach Malta verlegen, um sogenannte Substanz zu schaffen. Briefkastenfirmen werden nämlich immer weniger akzeptiert.
Auswandern nach Malta?
Wer auf Malta gründen möchte, sollte langfristig auch seinen Lebensmittelpunkt dorthin verlegen. Dies ist allerdings nicht so einfach, wie man es bei einem EU-Land vielleicht erwarten würde. Ohne Genehmigung darf man sich auch als EU-Bürger nur maximal 90 Tage im Inselstaat aufhalten. Danach muss man eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen. Neben der Ordinary Residence, für welche man mindest 6 Monate im Jahr auf Malta auch tatsächlich leben muss, gibt es noch das steuerlich gerade für Weltenbummler sehr interessante Malta Residence Programme (TRP) und für dieses muss man eine ganze Reihe von Voraussetzungen erfüllen (mehr dazu findest du bspw. hier).
Fazit über eine Firmengründung in Malta
Malta ist sicher vor allem für all jene eine Option, die es sich vorstellen können, auch langfristig dort zu leben. Für digitale Nomaden ist eine Firmengründung auf Malta in den meisten Fällen aber wohl zu teuer.