Estland hat in den letzten Jahren eine Vorreiterrolle entwickelt, wenn es um innovative Konzepte zur Förderung von Entrepreneurship geht. So wurde mit der E-Residency die Möglichkeit geschaffen, auch als Nicht-Este einfach und schnell ein Unternehmen in Estland zu gründen. Warum sollte man das tun?
Einfache Verwaltung – Firmengründung Estland
Mit der E-Residency schaffst du dir eine digitale Identität in Estland. Das ist vor allem für Digitale Nomaden ein großer Vorteil, da diese selten über einen festen, angemeldeten Wohnsitz verfügen. Auf Basis der E-Residency bist du aber auf virtueller Ebene in Estland wohnhaft und kannst dort auch ein Unternehmen gründen.
Doch die Vorteile für eine Firmengründung in Estland hören dort nicht auf. Während andere Standorte das mühsame Hin- und Herschicken von Post und Dokumenten verlangen läuft in Estland alles digital. Dank digitaler Unterschrift und Smart-ID Card kannst du den Behördenverkehr komplett übers Internet regeln.
Steuern in Estland
Auch wenn Estland von Deutschland als Niedriegsteuerland angesehen wird, ist das natürlich sehr relativ. Wenn ihr eine Private Limited OÜ (Also das Äquivalent einer deutschen GmbH) in Estland gründet, könnt ihr euer Einkommen auf folgende drei Arten auszahlen:
- Geschäftsführergehalt
- Dividenden
- Angestelltengehalt
Das Geschäftsführergehalt wird dabei schon einmal unabhängig vom Wohnsitz mit 20% besteuert wobei darauf noch 33% Sozialabgaben zu zahlen sind. Auf das Angestelltengehalt sind hingegen keine Steuern zu zahlen, solange ihr nicht in Estland wohnt. Als digitaler Nomaden ohne Wohnsitz wäret ihr hier also erst einmal aus dem Schneider. Auf die Dividenden werden hingegen bei Auszahlung 20% eingehoben, was auch wiederum relativ hoch ist (Nur zum Vergleich: in Hongkong werden Dividenden überhaupt nicht besteuert).
Es wäre nun naheliegend sich alles als Angestelltengehalt auszuzahlen, aber das scheinen die estnischen Behörden nicht sehr gern zu sehen, weswegen man hier wohl einen Mix wählen sollte. Aber da ich kein Steuerberater bin und hier nur einen groben Überblick geben will, möchte ich darauf nicht genauer eingehen.
Geschäftskonten – Firmenkonto in Estland
Geschäftskonten lassen sich leider auch mit einer E-Residency nicht so leicht gründen. Traditionelle Banken scheinen auch hier oftmals sehr zurückhaltend zu sein. Mit Fintech-Banken gibt es hier hingegen kein Problem. So kooperiert Estland beispielsweise ganz offiziell mit Payoneer. Mehr zu Fintech-Geschäftskonten kannst du unter anderem bei fintech-banking.de erfahren.
Für wen eignet sich die E-Residency in Estland?
Die E-Residency eignet sich vor allem für digitale Nomaden ohne Wohnsitz oder aber mit Wohnsitz in einem Land, in welchem Auslandseinkommen nicht besteuert wird. Das Angestelltengehalt ist in diesem Fall steuerfrei. Eine Steueroase ist Estland aber nicht wirklich. Die geringen Gründungskosten sind hingegen ebenfalls ein großer Vorteil für Leute, die mit geringen Rücklagen ins Geschäftsleben starten wollen.